Bis zu 44% der Demenzfälle sind vermeidbar – gute Gefäßgesundheit ist entscheidend

Eine neue Studie zeigt: Wer seine Blutgefäße im Laufe des Lebens gut schützt, kann das Risiko für Demenz deutlich senken – besonders vor dem 80. Lebensjahr.
Was wurde untersucht?
Forschende der Johns Hopkins University (USA) wollten wissen, wie stark bekannte Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen zur Entstehung von Demenz beitragen – und wie viel man durch Vorbeugung verhindern könnte.
Die wichtigsten Ergebnisse:
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22 % bis 44 % der Demenzfälle bis zum 80. Lebensjahr hängen mit schlechter Gefäßgesundheit (z. B. durch Bluthochdruck oder Rauchen) zusammen.
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Besonders wichtig ist die Gesundheit zwischen dem 45. und 74. Lebensjahr.
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Danach (ab 80 Jahren) spielt die Gefäßgesundheit für die Entstehung von Demenz eine deutlich geringere Rolle.
Wer ist besonders betroffen?
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Menschen ohne genetisch erhöhtes Alzheimer-Risiko profitieren besonders stark, wenn sie Gefäßrisiken vermeiden.
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Auch Frauen ab 55 Jahren und schwarze Menschen ab 45 Jahren haben ein höheres Risiko durch diese Faktoren.
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Wer mehrere Risiken kombiniert (z. B. Bluthochdruck und Diabetes), hat ein bis zu dreifach erhöhtes Demenzrisiko.
Was heißt das für die Vorbeugung?
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Bewegung, gesunde Ernährung, Rauchstopp und Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker schützen nicht nur das Herz, sondern auch das Gehirn.
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Die Maßnahmen sollten frühzeitig beginnen, am besten ab dem mittleren Lebensalter.
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Die Vorbeugung sollte individuell angepasst werden – je nach Alter, Geschlecht, Herkunft und genetischem Risiko.
Fazit:
Ein gesunder Lebensstil im mittleren Alter kann viele Demenzfälle verhindern – besonders dann, wenn Gefäßerkrankungen früh erkannt und behandelt werden. Wer Herz und Gefäße schützt, schützt auch sein Gedächtnis
Zitat: Up to 44% of Dementia Cases Preventable - Medscape - 05.Juni 2025.

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