Impfempfehlungen für Menschen ab 60

Mit zunehmendem Alter wird die körpereigene Immunabwehr immer schlechter. Die Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern wird dadurch erhöht.
Bei Männern steigt die Wahrscheinlichkeit von Infektionskrankheiten bereits ab dem 30., bei Frauen ab etwa dem 55 Lebensjahr. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt insbesondere für Menschen ab 60 Jahren daher Impfungen gegen zusätzliche Infektionskrankheiten.
Neben den Standardimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio werden von der STIKO für Menschen ab 60 Jahren auch Impfungen gegen Pneumokokken, Grippe, COVID-19, Gürtelrose (Herpes Zoster) und neuerdings auch RSV (ab 75 Jahren) empfohlen.
Die Impfungen gegen Pneumokokken, Grippe, RSV und Herpes Zoster sind speziell für ältere Menschen angeraten:
Pneumokokken:
Pneumokokken sind Bakterien, die den Nasen-Rachen-Raum des Menschen besiedeln, meistens ohne dabei Symptome zu verursachen. Wenn sie sich allerdings ausbreiten, können sie Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Mittelohrentzündungen und insbesondere Lungenentzündungen verursachen.
Aufgrund des gealterten Immunsystems haben ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für schwer verlaufende Pneumokokken-Erkrankungen wie schwer verlaufende Lungenentzündungen.
Grippe (Influenza):
Menschen ab 60 Jahren haben ein erhöhtes Risiko, Grippe (Influenza)-Komplikationen wie Lungenentzündung, Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden.
Ihr Risiko, wegen einer Influenza im Krankenhaus behandelt zu werden oder sogar zu versterben, ist daher deutlich höher als bei Jüngeren.
Für Menschen ab 60 werden spezielle Hochdosis- oder wirkverstärkte (MF59-adjuvantierten) Impfstoffe empfohlen, da diese eine etwas bessere Wirksamkeit bei älteren Menschen zeigen als Standard-Impfstoffe. Alle Grippeimpfstoffe wie auch die COVID-19-Impfstoffe werden an die Erregerresistenz-Lage angepasst.
Es wird Menschen über dem 60.Lebensjahr geraten, sich jedes Jahr im Zeitraum von Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen.
COVID-19:
Die STIKO empfiehlt für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf oder einem erhöhtem Infektionsrisiko eine jährliche Auffrischimpfung im Herbst. Zu dieser Personengruppe gehören: Personen im Alter ≥60 Jahre. Die Impfung mit einem für das jeweilige Jahr angepassten Impfstoff kann gleichzeitig mit der Influenza-Impfung verabreicht werden.
RSV-Impfung:
RSV steht für das Respiratorische Synzytial-Virus und ist ein hochansteckendes Atemwegsvirus, das Erkältungssymptome verursachen kann, aber bei Kleinkindern und älteren Erwachsenen auch schwere Erkrankungen wie eine Lungenentzündung auslösen kann, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern. Die Infektion erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion und ist saisonal, mit einem Höhepunkt im Herbst und Winter. Die STIKO empfiehlt eine einmalige Impfung für Menschen ab dem 75. Lebensjahr bzw. Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, wenn sie eine schwere Vorerkrankung haben oder in einer Pflegeeinrichtung leben. Die Impfung sollte im Herbst erfolgen.

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