8. August 2024

Hypertonie – Der Druck muss runter!

Bluthochdruck (Hypertonie) ist noch immer die Volkskrankheit Nummer 1. Zu häufig bleibt er unerkannt, da hoher Blutdruck zunächst nicht weh tut. Auch gelingt es vielfach nicht trotz antihypertensiver Medikamente, die Werte adäquat einzustellen.
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Hoher Blutdruck wurde bis Mitte des 20.Jahrhunderts als oflenbar notwendig für eine adäquate Durchblutung der Organe angesehen. Prominentes Opfer dieser Feh leinschätzung war Franklin D. Roosevelt, der
mit einem Blutdruckwert von 300 / 190 mmHg an einem Hirnschlag verstarb. Sein Leibarzt sah seinerzeil keinen Zusammenhang zwischen diesen Werten und dem tödlichen Ereignis.

Heute wird hoher Blutdruck als einer der wichtigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse aber auch andere Erkrankungen wie Demenz und Nierenschädigung angesehen. 20-30 Mio Bundesbürger haben eine Hypertonie. lm Alter von 70-80 Jahren sind 3 von 4 Menschen betroffen.

Wie wird der Blutdruck gemessen?

Hoher Blutdruck wurde bis Mitte des 20.Jahrhunderts als oflenbar notwendig für eine adäquate Durchblutung der Organe angesehen. Prominentes Opfer dieser Feh leinschätzung war Franklin D. Roosevelt, der mit einem Blutdruckwert von 300 / 190 mmHg an einem Hirnschlag verstarb. Sein Leibarzt sah seinerzeil keinen Zusammenhang zwischen diesen Werten und dem tödlichen Ereignis.

Mit der am Oberarm angelegten Manschette werden die Volumenänderungen im Oberarm durch Pulswellen des vom Herzen ausgeworfenen Volumens gemessen und der hierdurch entstehende Druck in mmHg angegeben. Der erste Wert bezeichnet den systolischen und der zweite den diastolischen Wert. Neben einer einfachen Messung beim Arzt kann dieser auch eine 24-Stunden-Messung anordnen oder Selbst- Messungen zuhause mit Erstellung von Tagesprofilen empfehlen.

  • Sitzen Sie in ruhiger Umgebung fünf Minuten lang still und bleiben Sie auch während der Blutdruckmessung entspannt.
  • Schlagen Sie die Beine nicht übereinander, sondern stellen Sie beide Füße nebeneinander auf.
  • Der Messpunkt muss sich immer auf der Höhe des Herzens befinden - auch wenn Sie den Blutdruck am Handgelenk messen.
  • Es wird Hypertonikern empfohlen, den Blutdruck täglich morgens (ggf vor der Einnahme von Medikamenten) und abends und immer zur gleichen Zeit zu messen.
  • Der Blutdruck sollte an dem Arm gemessen werden, der die höheren Blutdruckwerte hat. Es kann vorkommen, dass als harmlos einzustufende Blutdruckunterschiede an den Armen bis zu 20mmHg betragen.

Welche Therapie-Ziele werden angestrebt?

Es wäre sicherlich erstrebenswert, einen Blutdruckwed im Optimalen zu erreichen. Der Effekt der Einstellung im optimalen Bereich konnte vor einiger Zeit in einer vielbeachteten chinesischen Studie auch für Apoplex-Hochrisiko-Patienten belegt werden. Das absolute Limit für eine Blutdrucksenkung ist allerdings auch klar: wenn eine medikamentöse Therapie zu Symptomen eines zu niedrigen Blutdrucks wie Schwindel, Kollaps, Reduktion der Nierendurchblutung und Ohnmacht führt.

Somit sollte eine medikamentöse Blutdrucksenkung zum einen das bestehende kardiovaskuläre Risikoprofil zum anderen aber auch die wissenschaftlich belegte Verbesserung von Lebensdauer und -qualität berücksichtigen.

Auf dieser Basis wurde leitliniengerechte Therapiekonzepte publiziert, nach der Arzte eine antihypertensive Therapie ansetzen und begleiten sollten.

Speziell für ältere Menschen gilt:

  • eine med. Therapie wird empfohlen, wenn der Blutdruck >160mmHg beträgt.
  • zu einer Therapie wird auch bei systolischem Blutdruck im Bereich von 140 - 159mmHg geraten, zumindest bei unter 8O-jährigen Menschen.
  • Nicht empfohlen wird eine medikamentöse Therapie (oder lntensivierung der Therapie) bei hoch-normalen (s.o.) Blutdruckwerten.

Bemerkung

Weiterführende, im Einzelfall erforderliche zusätzliche Diagnostik oder detaillierte Behandlungsempfehlungen können im Rahmen eines Newsletters nicht dargestellt werden. Es soll an dieser Stelle auf den besonderen Risikofaktor ,,Hypertonie" hingewiesen werden. lhr Arzt kann Sie, bezüglich lhres Risikoprofiles und wie Therapieziele erreichbar werden, sicherlich kompetent und leitliniengerecht beraten.