KIeine Teilchen, große Gefahr: Warum Mikroplastik unsere Gesundheit bedroht

Was genau ist Mikroplastik?
Die Bezeichnung Mikroplastik bezieht sich auf winzige Plastikpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. Primäres Mikroplastik wird direkt in kleiner Partikelgröße produziert. Dazu zählen Mikroperlen, die in Körperpflegeprodukten wie Peelings und Zahnpasten verwendet werden, sowie industrielle Pellets, die als Rohmaterial für die Herstellung von
Kunststoffprodukten dienen.
Sekundäres Mikroplastik entsteht durch die physische, chemische und biologische Zersetzung größerer Plastikprodukte. Dies geschieht, wenn Plastikmüll in der Umwelt, insbesondere in Meeresumgebungen, durch Sonnenlicht, Wellen und andere mechanische Prozesse in immer kleinere Teile zerfällt. Mikroplastik findet sich inzwischen in nahezu allen Umgebungen, einschließlich Ozeanen, Flüssen, Böden und sogar in der Luft.
Der Wissensstand zur Aufnahme von Mikroplastik
Die Aufnahme von Mikroplastik ist sehr abhängig von der Region auf der Erde und den Nahrungsgewohnheiten. Indonesier etwa nehmen 159 (!) Mikroplastik pro Monat auf - mehr als in jedem anderen Land. Die meisten Plastikpartikel stammen aus aquatischen Quellen wie Meeresfrüchten. Dies stellt einen 59-fachen Anstieg der täglichen Mikroplastikaufnahme von 1990 bis 2018 dar. ln den USA wird die monatliche Aufnahme auf etwa 2,49 geschätzt, während Paraguay mit 0,859 den niedrigsten Wert aufweist.
Mikroplastik wird dem Körper auch aus der Atemluft zugeführt. Bewohner von China und der Mongolei atmen mehr als 2,8 Millionen Partikel pro Monat ein. Bewohner der USA inhalieren etwa 300.000 Partikel pro Monat. In den europäischen Mittelmeenegionen liegt die Anzahl bei etwa 60.000 bis 240.000 Partikeln.
In der EU kann dank besserer Abfallmanagementsysteme ein Rückgang der Mikroplastikbelastung belegt werden.
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Mikro- und Nanoplastik
Die langfristigen Auswirkungen der Mikroplastikaufnahme auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig verstanden. Aber es gibt Hinweise darauf, dass vom Körper aufgenommenes Mikroplastik lokal Entzündungen und andere gesundheitliche Probleme z.B. durch freigesetzte Chemikalien verursachen kann.
Solche Partikel können über Darm oder Lunge aufgenommen in den Blutkreislauf gelangen und sich in verschiedenen Organen wie auch Herzkranzgefäßen und Gehirn ansammeln, was zu lokalen, chronischen Veränderungen führt. Neben dem morphologischen Nachweis von Plastikpartikeln in Herzkranzgefäßen und Gehirn bestehen Assoziationen von aufgenommenem Nanoplastik (Partikelgröße <0,001mm) zur Schwere von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und einer tierexperimentell beschriebenen zumindest Förderung der Entstehung eines Parkinson-Syndroms.

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