17. Mai 2024

Schnappschuss-Studie deckt auf: Lipidsenkung bei Atherosklerose-Patienten unzureichend

Erste Ergebnisse der LipidSnapshot-Studie zeigen, dass die Mehrheit der Patienten mit einer atherosklerotischen kardiovaskulären Erkrankung (KHK) in Deutschland keine ausreichende lipidsenkende Therapie erhält.
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ln der Behandlung der KHK hat sich mittlerweile die risikoabhängige Senkung des LDL- Cholesterins (LDL-C) etabliert. Es wurde gezeigt: Je weiter das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigt, desto tiefer muss das LDL-C gesenkt werden. Für Hochrisikopatienten wird ein Zielwert unter 55 mg/dl empfohlen.

Die Auswertung der Studiendaten von 82375 Patienten zeigte, dass die LDL- Cholesterin-Werte bei Hochrisiko-Patienten im Schnitt deutlich über dem strengeren Zielwert von 55 mg/dl, und selbst über dem Zielwert der Versorgungsleitlinie von 70 mgidl liegen. Den Zielwert von unter 55 mg/dl erreichten in der kardiologischen Praxis 27,4% der Patienten und in der hausärztlichen Praxis 12,1%. Die Studie zeigte auch, dass 26,6% der KHK-Patienten von ihrem Hausarzt keinerlei lipidsenkende Therapie erhielten.

Frauen mit chronischem Koronarsyndrom haben signifikant schlechtere LDL-Cholesterin-Werte als Männer, auch erreichen die Frauen signifikant seltener den Zielwert im Vergleich zu den Männern, beklagten die Autoren weiterhin.

Bemerkung:
Hier gibt es ganz offensichtlich noch ein großes Verbesserungspotenzial bei der Versorgung von Patienten mit manifester KHK.