1x Marmelade zum Frühstück und deren Auswirkungen auf die Fettverbrennung

Das Thema Gewicht bzw. Gewichtsabnahme spielt in der Fachwelt ebenso wie in der Öffentlichkeit eine zunehmend größere Rolle. Zum einen haben wir immer mehr Menschen, die mit dem Gewicht kämpfen, und zum anderen haben wir Medikamente, die den Patienten (Fettleibigkeit ist eine Krankheit) helfen, Gewicht abzunehmen.
Prof. Dr. Stephan Martin (Düsseldorf) stellte hierzu unlängst eine Arbeit seiner Forschungsgruppe vor. Man hatte sich die Frage gestellt, ob man die Fettverbrennung als Grundlage für die Gewichtsabnahme messen kann.
Fettverbrennung mit Hilfe von Aceton in der Atemluft messen
Grundsätzlich ist das möglich, denn bei der Fettverbrennung entstehen freie Fettsäuren, die in der Leber zu Ketonkörpern und Aceton abgebaut werden. Aceton kann man in der Atemluft, im Urin oder im Blut messen. Die Frage war nun, ob auch sehr kleine Mengen Aceton, die bei der Gewichtsabnahme freigesetzt werden, feststellbar sind und ob man damit die Gewichtsabnahme auch überwachen kann.
Es wurden 10 Personen einem Blutzuckerbelastungstest unterzogen. Dann wurde gemessen, wieviel Insulin sie produzieren und die Testpersonen dann aufgefordert, keine Kohlenhydrate zu essen. Das haben wir mit Hilfe eines Sensors überprüft. Sie hatten eine komplette Nulllinie, sie haben keine Glukose-Peaks gehabt und hatten folglich auch keine Insulin-Peaks. Bekannt ist, dass Insulin die Fettverbrennung blockiert.
Die Aceton-Konzentration im Atem wurde mit speziellen Geräten gemessen. Am 1. Tag nach Beginn des Experiments hatten die Teilnehmer kaum Ketonkörper in der Atemluft. Erst nach 3 bis 4, manchmal erst nach 7 Tagen zeigten sie eine gute Ketonkörper-Produktion.
Man darf also nicht davon ausgehen, dass man bei Verzicht auf Kohlenhydrate mit dem Ziel einer Aktivierung der Fettverbrennung schon am nächsten Tag eine überschießende Fettverbrennung hat. Bis es dazu kommt, dauert es offensichtlich mehrere Tage.
Schon ein Marmeladenbrötchen kann die Fettverbrennung blockieren
Sodann wurde bei diesen Menschen eine Kohlenhydrat-Belastung gemacht. Alle Teilnehmer aßen 2 halbe Brötchen mit Marmelade – also eine einzige Kohlenhydrat-Challenge – dann ist die Fettverbrennung eingebrochen. Erst nach 3 bis 4 Tagen war sie wieder auf dem Ausgangsniveau.
Was lernt man aus diesem Experiment? Die Fettverbrennung entsteht nur ganz langsam und ein Fehler kann die Fettverbrennung für Tage blockieren.
Wie kann man sich das pathophysiologisch vorstellen? Insulin blockiert die Fettverbrennung und Insulin senkt die Blutzuckerwerte. Zur Senkung der Blutzuckerwerte braucht Insulin 3 bis 4 Stunden, dann ist die Wirkung vorbei. Aber von Daten aus den 70er Jahren ist bekannt, dass Insulin die Fettverbrennung in den Fettzellen über 3 bis 4 Tage blockieren kann.
Wenn man sich diese Daten genauer anschaut, weiß man, warum so viele Menschen Gewichtsprobleme haben. Je mehr Zucker-induziertes Insulin sie produzieren, umso länger dauert es nach unseren Daten, bis die Fettverbrennung beginnt und ein Fehler macht das für Tage kaputt.
Diese Studie demonstriert sehr schön, daß die verschiedenen Zucker in der Nahrung nicht nur eine überdimensionierte Kalorienmenge darstellt, sondern auch den Fettabbau nachhaltig blockiert. Bei einem Versuch deutlich an Gewicht abzunehmen sollte man daher insbesondere auf Kohlenhydrate in der Nahrung verzichten.
Dieser Beitrag basiert auf einem Video-Transkript von Prof.Dr. Stephan Martin, Düsseldorf, und eines Artikels auf Medscape.com.

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