27. Juni 2024

Subklinisches Vorhofflimmern: Keine klare Empfehlung für orale Antikoagulanzien

Vorhofflimmern in Deutschland betrift ungefähr 2,5 Millionen Menschen. Ab dem Alter von 55 Jahren wird etwa jede dritte Person, die bislang noch nicht daran leidet, im Verlauf ein Vorhofflimmern entwickeln und hat damit ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Image

Herzrhythmen im Vergleich - Normaler und Vorhofflimmern

Eine effektive Therapie mit oralen Antikoagulanzien bei dauerhaftem Vorhofflimmern kann nach Datenlage diese Komplikation mit hoher Sicherheit verhindern. Schwierig wird es, wenn es jemand nur selten Vorhofflimmern hat oder dieses gar nicht bemerkt. Die Studienlage dazu ist schwierig.

ln der ARTESIA-Studie (N Engl J Med 2024, DOI: 10.1056/NEJMoa-2310234) nahmen mehr als 4.000 Personen mit einem subklinischen Vorhofflimmern, das heißt kurzen Episoden zwischen 6 Minuten und maximal 24 Stunden, teil. Sie erhielten entweder das Antikoagulans Apixaban (Eliquis®) oder Acetylsalicylsäure (ASS100mg).

Die Ergebnisse waren auch hier nicht eindeutig. Zwar reduzierte sich unter Apixaban die Schlaganfall-Häufigkeit, dies geschah allerdings bei einem erhöhten Risiko für auch schwere Blutungen.

Die Autoren empfehlen eine an die Risiken adaptierte Therapie mit individueller Risiko- Nutzen-Abwägung.

Bemerkung:
Hier könnten Smart-Watches mit Aufzeichnung des Pulses bzw. EKGs frühzeitig eine Klärung über Auftreten, Dauer und Häufigkeit des Vorhofflimmerns bringen.